Eine bedarfsgerechte Versorgung…
Krankheits-Management-Programme für chronisch kranke Patienten
Bei den Disease-Management-Programmen (DMP) handelt es sich um strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen, die vom Bundesversicherungsamt (BVA) zugelassen sind. Die Behandlungs- und Betreuungsprozesse werden über den gesamten Verlauf einer (chronischen) Krankheit und über die Grenzen der einzelnen Leistungserbringer hinweg koordiniert und auf der Grundlage wissenschaftlich gesicherter aktueller Erkenntnisse (medizinische Evidenz) optimiert.
Das vorrangige Ziel ist die Verbesserung der Versorgung chronisch kranker Patienten. Insbesondere sollen durch die chronische Krankheit bedingte Folgeschäden und Komplikationen bei den Betroffenen vermieden werden. Disease-Management-Programme sollen somit helfen, eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung sicherzustellen und bestehende Versorgungsmängel wie Über-, Unter- und Fehlversorgung in unserem Gesundheitssystem abzubauen. Angestrebt wird insoweit auch eine Reduzierung der Gesamtbehandlungskosten durch Vermeidung von Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Folgeschäden.
Koordination der Versorgung durch ein Praxisteam
Förderung der Kooperation aller Beteiligter
Differenzierte Therapieplanung unter Einbeziehung der Patienten
Leitliniengerechte nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlung
Stärkung der Selbstmanagement-Fähigkeiten durch strukturierte Schulungen
Behandlung nach neuesten medizinischen Erkenntnisse
Kooperation zwischen den Versorgungszentren (Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser, usw.)
Einhaltung von Qualitätssicherungsmaßnahmen
Prüfung der Voraussetzungen für die Einschreibung der Versicherten
Schulungen der Pateinten
Medizinische Begutachtung und Dokumentation
Nahezu zwanzig Prozent der Bürger in Deutschland weisen chronische Erkrankungen auf, die langandauernd sind. Hier bedarf es einer kontinuierlichen ärztlichen Behandlung, so wie es die Programme vom Disease-Management vorsehen.
Folgendes ist zu beachten: Die Programme stellen keinen Ersatz für die ärztliche Therapie dar. Schließlich sind diese Programme als ergänzende und koordinierende Maßnahme zu sehen.
Diabetes mellitus Typ1
Diabetes mellitus Typ 2
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Modul „Chronische Herzinsuffizienz“ zum DMP KHK
Asthma bronchiale
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Das Teilnehmen eines Patienten an einem Disease-Management-Programm (DMP) ist freiwillig und für den Krankenversicherten kostenlos. Der Versicherte kann seine Teilnahme jederzeit widerrufen. Eine gesicherte Diagnose durch den behandelnden Arzt und die Bereitschaft des Patienten bilden die Voraussetzungen für die Teilnahme am DMP.
Der ausschlaggebende Erfolgsfaktor der Behandlungsprogramme ist die Bereitschaft des Patienten zur aktiven Mitwirkung. Zudem sollten die individuell vereinbarten Therapieziele wie Schulungen, Angebote für Präventionen und Verlaufskontrollen wahrgenommen werden.
Übrigens: Auch im hausärztlichen Bereich ist die Teilnahme an strukturierten Behandlungsprogrammen freiwillig. Ein koordinierender Hausarzt im DMP muss seine Teilnahme gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung erklären. Erfüllt der Hausarzt die geforderten Voraussetzungen, wird ihm die Genehmigung zur Teilnahme am DMP erteilt.
Bei Interesse können Sie uns ansprechen.
Kassenärztliche Bundesvereinigung – Disease-Management-Programme
Bundesamt für Soziale Sicherung – Disease-Management-Programme